Jemanden auf der Kimme haben

Jemanden auf der Kimme haben
Jemanden auf der Kimme haben
 
Die veraltende Wendung geht von »Kimme« als Bezeichnung für den Einschnitt im Visier einer Handfeuerwaffe aus und bedeutet eigentlich »jemanden anvisieren«. Im umgangssprachlichen Gebrauch wird sie im Sinne von »es auf jemanden abgesehen haben« verwendet: Der Klassenlehrer hatte die beiden auf der Kimme. - In Josef Wincklers Schelmenroman »Der tolle Bomberg« lesen wir das Folgende: »Anna Fösken ist wirklich ein himmlisch Knabberchen, gebenedeit unter den Weibern. Ich hatte sie schon lange unauffällig auf der Kimme« (S. 238).
 
 
Winckler, Josef: Der tolle Bomberg. Frankfurt a. M.-Hamburg: Fischer Bücherei 344, 1960. - EA 1922.

Universal-Lexikon. 2012.

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